Schicksal
Datum: Mittwoch, dem 05. März 2014
Thema: Auto Infos


Gedanken zum Thema SCHICKSAL

Schier unfassbar ist die Erscheinungsvielfalt der Musik mit ihren zwölf im Kompositionsgefüge variierbaren Tönen. Wie viele andere Komponisten konnte auch Ludwig van Beethoven in einem Stück musikalisch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Weltgeschehens erfassen. Seine fünfte, die sogenannte „Schicksalssymphonie“, zeigt in bewegender Deutlichkeit, was Kombinationsvermögen aus relativ wenig ursprünglich vorhandenen Gegebenheiten ermöglichen kann. Als Schicksal wird in der Umgangssprache meist die zerstörerisch beendende und weniger die erhebend bewahrende, jedenfalls aber außerhalb des menschlichen Wollens wirkende Kraft gesehen. Aber als nur die zerstörerischen Gewalten schicksalhaft darstellend wäre Beethovens Symphonie höchst unvollkommen charakterisiert.
Klaus Mann erkennt sich als Teil der „Schicksalssymphonie“ vom Mensch-Sein. Im Prolog seiner Autobiographie steht: „Ein umfassender Rhythmus bestimmt unsere Gedanken und Handlungen; unsere Schicksalskurve ist Teil eines gewaltigen Mosaiks, das durch Jahrhunderte hindurch dieselben uralten Figuren prägt.“ Der Sohn Thomas und Neffe Heinrich Manns meinte aber auch, man müsse die Angebote des Lebens zielstrebig ergreifen, sich also nicht lethargisch seinem Schicksal überlassen. Ob das Glied einer so schöpferisch veranlagten Familie sein physisches Leben selbst beendete, weil sein Schaffenspotential erschöpft war?
In geradezu immer gegebener Aktualität beschreibt Michel de Montaine in seinen nun schon über vierhundert Jahre alten Essays wahrhaftige Gegebenheiten und wirkliche Bedingungen menschlichen Existierens – so zum Beispiel:
„Unsere gewöhnliche Art ist es den Antrieben unserer Begierden zu folgen, nach rechts, nach links, nach oben, nach unten, wie eben der Wind der Gelegenheit uns mitnimmt. Über das was wir wollen, denken wir erst in dem Augenblick nach, da unser Wille schon entschieden hat. Wir gehen nicht, sondern werden geschoben, wie Gegenstände, welche schwimmen, jetzt schnell, jetzt langsam, je nachdem das Wasser ruhig fließt oder heftig. Man staune nicht, wenn der, der gestern so heroisch war, am andern Tag so feig erscheint. Der Zorn hat es gemacht, oder die Not, oder die Gesellschaft oder der Wein, oder Trompetenklang, dass er Herz im Leib hatte. Drum ist es auch nicht Mut aus Grundsatz gewesen, die Umstände hatten ihn ihm verliehen. Kein Wunder, wenn er durch entgegengesetzte Umstände ganz anders geworden ist. Darum meinen ja auch einige, wir hätten zwei Seelen in einer Brust.“
Heinrich Mann stellt zu Aufstieg und Untergang des deutschen „Nationalsozialismus“ fest:
„Das soll eine Idee sein wenn Hitler meint niemand will den Krieg, daher kann ich ihn machen? Als sie (die Deutschen) mussten haben sie ihn allerdings gewollt. Die einzige Idee des Politikers Hitler führte nach Stalingrad und geleitete die Verführten und Verbohrten unter dem Strategen Hitler getreulich – bis zurück in das zertrümmerte Deutschland. Das Problem ist nicht dieser „Pinsel“, auf Zimmerwänden hat er sich wahrscheinlich auch nur talentlos betätigt. Die schwere Frage betrifft Deutschland, das sich einem durchaus niedrigen Individuum in die Hände gegeben hat und mit ihm die gesamte Mitwelt der Mächte und Völker, die es ihm erlauben musste. Das eine wie das andere geschieht, wenn man es verstehen will, folgerichtig. Das Schicksal werde nicht bemüht. Was wirklich ist, ist berechenbar.“

Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com

Zitiert aus der Veröffentlichung des Autors >> Ferry << auf http://www.freie-pressemitteilungen.de. Haftungsausschluss: Freie-PresseMitteilungen.de / dieses News-Portal distanzieren sich von dem Inhalt der News / Pressemitteilung und machen sich den Inhalt nicht zu eigen!


Gedanken zum Thema SCHICKSAL

Schier unfassbar ist die Erscheinungsvielfalt der Musik mit ihren zwölf im Kompositionsgefüge variierbaren Tönen. Wie viele andere Komponisten konnte auch Ludwig van Beethoven in einem Stück musikalisch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Weltgeschehens erfassen. Seine fünfte, die sogenannte „Schicksalssymphonie“, zeigt in bewegender Deutlichkeit, was Kombinationsvermögen aus relativ wenig ursprünglich vorhandenen Gegebenheiten ermöglichen kann. Als Schicksal wird in der Umgangssprache meist die zerstörerisch beendende und weniger die erhebend bewahrende, jedenfalls aber außerhalb des menschlichen Wollens wirkende Kraft gesehen. Aber als nur die zerstörerischen Gewalten schicksalhaft darstellend wäre Beethovens Symphonie höchst unvollkommen charakterisiert.
Klaus Mann erkennt sich als Teil der „Schicksalssymphonie“ vom Mensch-Sein. Im Prolog seiner Autobiographie steht: „Ein umfassender Rhythmus bestimmt unsere Gedanken und Handlungen; unsere Schicksalskurve ist Teil eines gewaltigen Mosaiks, das durch Jahrhunderte hindurch dieselben uralten Figuren prägt.“ Der Sohn Thomas und Neffe Heinrich Manns meinte aber auch, man müsse die Angebote des Lebens zielstrebig ergreifen, sich also nicht lethargisch seinem Schicksal überlassen. Ob das Glied einer so schöpferisch veranlagten Familie sein physisches Leben selbst beendete, weil sein Schaffenspotential erschöpft war?
In geradezu immer gegebener Aktualität beschreibt Michel de Montaine in seinen nun schon über vierhundert Jahre alten Essays wahrhaftige Gegebenheiten und wirkliche Bedingungen menschlichen Existierens – so zum Beispiel:
„Unsere gewöhnliche Art ist es den Antrieben unserer Begierden zu folgen, nach rechts, nach links, nach oben, nach unten, wie eben der Wind der Gelegenheit uns mitnimmt. Über das was wir wollen, denken wir erst in dem Augenblick nach, da unser Wille schon entschieden hat. Wir gehen nicht, sondern werden geschoben, wie Gegenstände, welche schwimmen, jetzt schnell, jetzt langsam, je nachdem das Wasser ruhig fließt oder heftig. Man staune nicht, wenn der, der gestern so heroisch war, am andern Tag so feig erscheint. Der Zorn hat es gemacht, oder die Not, oder die Gesellschaft oder der Wein, oder Trompetenklang, dass er Herz im Leib hatte. Drum ist es auch nicht Mut aus Grundsatz gewesen, die Umstände hatten ihn ihm verliehen. Kein Wunder, wenn er durch entgegengesetzte Umstände ganz anders geworden ist. Darum meinen ja auch einige, wir hätten zwei Seelen in einer Brust.“
Heinrich Mann stellt zu Aufstieg und Untergang des deutschen „Nationalsozialismus“ fest:
„Das soll eine Idee sein wenn Hitler meint niemand will den Krieg, daher kann ich ihn machen? Als sie (die Deutschen) mussten haben sie ihn allerdings gewollt. Die einzige Idee des Politikers Hitler führte nach Stalingrad und geleitete die Verführten und Verbohrten unter dem Strategen Hitler getreulich – bis zurück in das zertrümmerte Deutschland. Das Problem ist nicht dieser „Pinsel“, auf Zimmerwänden hat er sich wahrscheinlich auch nur talentlos betätigt. Die schwere Frage betrifft Deutschland, das sich einem durchaus niedrigen Individuum in die Hände gegeben hat und mit ihm die gesamte Mitwelt der Mächte und Völker, die es ihm erlauben musste. Das eine wie das andere geschieht, wenn man es verstehen will, folgerichtig. Das Schicksal werde nicht bemüht. Was wirklich ist, ist berechenbar.“

Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de frank.noethlich@me.com

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